Ein Dorfentwicklungskonzept stellt im Ergebnis eine umfassende ganzheitliche Zukunftsaussicht für einen Ort
dar. Diese Möglichkeit der informellen Planung wird vor allem in
ländlich geprägten Räumen als Steuerungsinstrument für zukünftige
Entwicklungen gewählt. Ziel ist es, die gewachsenen Strukturen und
charakteristische Eigenarten eines Ortes oder Dorfes langfristig zu
erhalten und gleichzeitig eine nachhaltige Entwicklung anzustreben.
Hierfür zeigen Dorfentwicklungskonzepte mögliche Ziele und Projekte
auf. Dabei ist das erarbeitete Konzept keine statische Momentaufnahme,
sondern kann seine langfristige Wirkung nur durch Fortschreibungen und
Anpassungen an sich zukünftig verändernde Rahmenbedingungen entfalten.
Das Dorfentwicklungskonzept muss als Vorarbeit eines mehrjährigen Gesamtprozesses betrachtet werden. Im Zeitraum etwa eines Jahres entsteht das theoretische Fundament als Konzeptbericht, danach beginnt die Umsetzungsphase
der bis dahin erarbeiteten Projekte. Projektansätze, die ihren Weg in
den Bericht gefunden haben, die aber über ein erstes Ideenstadium bis
zur Berichtfertigstellung möglicherweise nicht hinaus gekommen sind,
werden in der (meist mehrjährigen) Folgezeit zur Umsetzungsreife
gebracht. Durch Fortschreibung kommen zudem im Laufe
des Prozesses neue und notwendige Projektansätze hinzu, deren
Ausarbeitung und Umsetzung ebenfalls in diese Folgezeit fällt. Ein
stimmiges Gesamtbild und eine schlüssige Zielerreichung, die auf den
Grundlagen des vorliegenden Konzeptes aufbaut, sollten bis zum Ende des
Perspektivzeitraums, also im Jahr 2025, erreicht worden sein.
Auch wenn die Konzepterstellung von Seiten der Bezirksregierung unterstützt wird, handelt es sich um kein formal-rechtliches Planungsinstrument.
Dorfentwicklungskonzepte tragen jedoch wichtige strategische Inhalte
zur Flächennutzungsplanung und zur abgestimmten Entwicklung der Stadt
Borken bei, zu der das Dorf entlang seines Potenzials einen wichtigen
Beitrag leistet.
Mit der Erstellung eines Dorfentwicklungskonzeptes bietet sich die Möglichkeit zur fachübergreifenden, individuell auf das Dorf bezogenen Betrachtung aller relevanten Aufgabenfelder.
Die Grundlagenermittlung entlang der Themenfelder Demographie,
Siedlungsentwicklung, Wirtschaftsentwicklung, Land- und
Forstwirtschaft, Verkehr, Tourismus, Freizeit, Kultur,
Ortsgestalt/Ortsbild sowie Umwelt und Natur stellt einen ersten Schritt
bei der Konzeptentwicklung dar. Die dort gesammelten Erkenntnisse
werden in eine Stärken-Schwächen-Analyse überführt, welche die Ausgangsbasis für die thematischen Workshops und/oder Arbeitskreissitzungen zur Projektentwicklung sowie für die Entwicklung der Gesamtstrategie bildet.
Wesentliches Element der Dorfentwicklung ist der integrierte und partizipative Ansatz.
Ziel des informellen Konzeptes ist es, Leitbilder, Strategien und
Handlungsansätze für eine nachhaltige Entwicklung der Ortslagen in der
Zukunft zu formulieren. Dabei sind die lokalen Akteure unverzichtbar:
Die Einbindung der Bürgerinnen und Bürger vor Ort einerseits, von
Politik, Verwaltung und öffentlichen Interessenträgern andererseits ist
ein wichtiger Schritt hin zu einer Verantwortungsgemeinschaft. Nur so kann den Herausforderungen an die künftige Dorfentwicklung begegnet werden.
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